Colborn

Gut Colborn / Schloß Colborn / Kolborn

Die Familie v. dem Knesebeck aus Lüchow kaufte im Jahre 1366 in Kolborn (Colborn) zwei kleinere Höfe, zwei Teiche und eine Windmühle, 1396 erwarben sie hier auch den größeren adligen Hof, Klein Colborn oder Schloß Colborn genannt.
Wikipedia

In der Liste der Baudenkmale in Lüchow (Wendland) von 1986 sind die Baudenkmäler der niedersächsischen Stadt Lüchow und ihrer Ortsteile aufgelistet. Dort heißt es über das Gut Colborn:
„Ehemaliges von Knesebecksches Gut mit erkennbaren Resten eines Parks, zwei parallel stehenden Wohnhäusern und einer abseits stehenden Kapelle, der Wirtschaftshof fehlt. Ursprünglich in Alleinlage, kam offenbar erst im 19. Jh. Dorfbebauung entlang der Gutszufahrt hinzu. Heute besteht durch ein Neubaugebiet eine mehr oder weniger zusammenhängende Bebauung zwischen dem Gut und der Kernstadt Lüchow.“

Darstellung des Guts Colborn
in einer Zeichnung mit dem Titel:
Klein Colborn 1370. Foto: Privat
Gut / Schloß Colborn im Jahr 1993. Über dem Eingangsportal prangt das Knesebecksche Wappen Foto: Privat

Gut Colborn / Schloß Colborn / Kolborn

Die Woltersdorferin Marianne Gerke erzählt über die Geschichte des Ritterguts Woltersdorf/Colborn das Folgende:
„Dieses zweite Rittergut in Woltersdorf ist stets im Besitz der Familie v. dem Knesebeck geblieben. Es hat sich 1491 gebildet, in dem Mathias v. dem Knesebeck aus dem Hause Colborn, er war Probst im Kloster Ebstorf, von den v. Wustrow 2½ Hufen zu Woltersdorf, mit lehnsherrlicher Zustimmung des Herzogs Heinrich für 300 Reichstaler und 10 Lüneburger Mark, angekauft hatte. Zu dem Gutshof  gehörten eine freie und drei pflichtige Hufen. Einen Teil sollen die v. dem Knesebeck  bereits in den Jahren 1400 und 1491 von den v. Wustrow gekauft haben. Das Gut umfaßte über 1000 Morgen Land.

Als Besitzer folgten: 

  • 1876 v. dem Knesebeck, Georg-Franz Paridam, Gutsbesitzer
  • 1896 v. dem Knesebeck, Bodo, Gutsbesitzer und Landrat in Colborn zu Lüchow
  • 1924 v. dem Knesebeck, Gertrud, Gutsbesitzerin

‘Wenn der, übrigens sehr sympathische, Landrat zuweilen nach Woltersdorf kam, berichtet die Chronistin Milli Klatt, um mit dem Verwalter zu sprechen, blieb seine Frau auf dem Wagen sitzen. Sie war eine bürgerliche Weingutsbesitzerin aus Trier und interessierte sich nicht für die wertvollen alten Möbel, Geweihe und Rokoko-Kleider, mit denen wir später Theater spielten.’

Die v. dem Knesebeck haben das Gut hier nie bewohnt, lediglich der Verwalter war anwesend. Im Kirchenbuch hieß es immer “der hochwohllöbliche Ritter von dem Knesebeck”. An einer Stelle war das hochwohllöbliche durchgestrichen worden, schimmerte aber noch durch. Wahrscheinlich war es dem damaligen Pastor zu viel geworden mit den unehelichen Kindern des Gutsherrn, die er im Dorf hinterlassen hatte.
Im Jahr 1921 wurde das Gut zur Hälfte veräußert. Bauern aus der Umgebung, also Woltersdorf, Tarmitz und Kolborn kauften die Ländereien auf. Als letzter Besitzer der v. dem Knesebeck  waren drei unverheiratete Damen bekannt. Sie haben den größten Teil ihres Erbes für Prozesskosten aufwenden müssen, den Rest des Vermögens nahm die Inflation, der gewaltige Landbesitz mußte verkauft werden. Nur die jüngste Tochter lebte allein in der Villa Colborn auf dem Kolborner Berg und die Leute erzählten sich, sie wäre so arm gewesen, daß sie sich nicht einmal eine Wäscheleine hätte kaufen können und darum ihre Wäsche auf den Reh- und Hirschgeweihen ihres Vaters habe trocknen müssen.

Quelle: gefunden auf brautstein.de, Autoren: Joachim Kracht, Jürgen Maier