Corvin

Gut Corvin – seit über 500 Jahren in Knesebeckschem Besitz

Das Gut Corvin im Jahr 1865 festlich geschmückt anlässlich des Besuchs
von König George V.

Bei der Suche nach Hinweisen auf den Ort Corvin stoßen wir auf die erste Namensnennung Corvin = Carbowinim Lüneburger Lehns-register. Demnach waren Otto v. Dannenberg, Boldewin v. dem Knesebeck und die v. Lüchow in Corvin begütert. Im Jahr 1332  kauften Ludolf und Henning v. dem Knesebeck (Langenapel)  einen Hof in Corvin. Im Jahr 1476 ging Corvin an Friedrich und Iven v. Wustrow. In einem Register wird  1478  ein v. dem Knesebeck zu Corvin als Lehnsgeber für zwei Höfe in Clenze genannt (Corvin ist ein Ortsteil der Gemeinde Clenze) genannt.
Im Jahr 1520 kaufte Hans v. dem Knesebeck aus der Colborner Linie der Knesebecks den Sattelhof (ein von Frontdiensten freies Gut mit Gerichtsbarkeit) zum Preis von 1300 Gulden für seinen Sohn Valentin. Seitdem ist das Gut in ununterbrochener Erbfolge im Familienbesitz. In der Zeit von Eberhard Heinrich v. dem Knesebeck (1720) und Wilhelm Friedrich v. dem Knesebeck (1750) verlagerte sich der Hauptsitz der Wendländischen Knesebecks immer mehr nach Corvin.
Eine Versicherungsurkunde von 1753 gibt Hinweise auf den Umfang des alten Gutshauses. Beschrieben wird das Wohnhaus: Ein Quergebäude von 69 Fuss (21,50 m) mit zwei Flügeln von je 34 Fuss (10,5 m). Und die sonstigen Gebäude auf dem Hof: Verwalterhaus, Quergebäude und Pferdeställe mit Kornboden (29 m x 12,5 m),  Schweinestall (22,5 m). Herrschaftlicher Pferde- und Reitstall mit Wagenremiese (34,5 m). Neue Kornscheune (24,5 m), eine weitere Scheune (24,5 m). Alter Pferdestall mit Wagenremise (10,5m). Ein Bedienstetenhaus für den Schäfer, Imker und Jäger (19,5 m). Ein Schafstall (32 m) – dieser ist als einziger bis heute erhalten und dient als Wohnhaus. Die anderen Gebäude sind vermutlich in napoleonischer Zeit um 1820 abgebrannt.
Bis 1854 erbaute Friedrich v. dem Knesebeck auf dem Fundament des alten Quergebäudes das heutige Gutshaus. Der Sohn seines Bruders Ernst war Bodo v. dem Knesebeck (1851-XXXX, vgl. Persönlichkeiten). Dieser lebte lange in Corvin bis er in den Dienst der Kaiserin Augusta und später Kaiserin Auguste Victoria trat. Friedrichs Sohn Werner v. dem Knesebeck heiratete im Jahr 1888 Gräfin Eleonore v. Bernstorf, die nach dem Tod ihres Mannes das Gut über 10 Jahre führte.
1915 heiratete ihr Sohn Ernst-August v.dem Knesebeck die Nichtadlige Margarete Fischer. Ihre Kinder waren Jülie , Godula und Bodo, der im Krieg starb. Seit 1951 führte Jülie das Gut bis zu ihrem Tod 1996, ab 1983 gemeinsam mit Ihrem Sohn Cay-Robert v. dem Knesebeck, der das Gut Corvin bis heute bewirtschaftet. Seit 2017 gemeinsam mit seinem Sohn Philipp v. dem Knesebeck. Der Hof ist mittlerweile ein moderner Ackerbaubetrieb, seit 2001 Bioland geführt.

Corvin: Hofseite ca. 1911
Der Schafstall im Jahr 1908
Auf der Terrasse 1926
Corvin auf einem Luftbild von 1956
Das Gut Corvin auf eine Luftbild von 2013