Dietz v. dem Knesebeck hielt die folgende spannende Geschichte über den Ritter Ludolf v. dem Knesebeck (1472–1501) fest:
Ein Ludolph v. dem Knesebeck aus der Linie Tylsen unternahm unter dem Kommando von Vasco da Gama, als Kapitän auf einem der portugisischen Schiffe eine recht abenteuerliche Fahrt nach Ostindien. Am 8.7.1497 legten die drei Schiffe der kleinen Flotte – die Berrio, Sao Raphael, Gabriel – in der kleinen Hafenstadt Rastello am Tejo ab. Nahezu ein Jahr später nach einer stürmischen Segelfahrt um das Kap der Guten Hoffnung gingen sie am 7.4.1498 auf der Reede der schönen Inselstadt Mombasa vor Anker. Es gab einen Tag der wunderbaren Gastfreundschaft beim Schah, doch am zweiten und dritten Tag der Überfall der einheimischen Korsaren und Freibeuter auf ihre drei Schiffe, der vereitelt und zurück geschlagen werden konnte.
Nach einer langen Weiterfahrt kamen sie mit ihren drei Schiffen am 20.5. 1498 in den indischen Gewässern der Stadt Kozhikode an. Hier wurden sie von dem amtierenden Fürsten herzlich empfangen. Es gab viele Festlichkeiten mit ihrem fernöstlichen Zauber, Begegnungen mit der Bevölkerung und am Ende schließlich eine Vereinbarung mit dem Fürsten, zu einem möglichst frühen Termin Botschaften beider Länder auszutauschen.
Nach acht Monaten des Aufenthalts in den fremden Gebieten brachten für die Schiffsbesatzung sowohl Konflikte wie auch schwere Krankheiten und Verluste mit sich. Mit 160 Mann Besatzung wurde die Reise in die unbekannte Welt angetreten. In den Heimathafen am Tejo kamen jedoch nur zwei Schiffe mit 55 Mann zurück. Eines der Schiffe musste aufgegeben werden. Unter den gesunden Heimkehrern befand sich auch Ludolph v. dem Knesebeck.