Über ein dramatisches Ereignis, den Mord an den Brüdern Boldewin und Paridam von dem Knesebeck, des 14. Jahrhunderts wird und wurde in unterschiedlichen Versionen berichtet. Hier eine Zusammenfassung mit Auszügen verschiedener Quellen:
Aus Johann Friedrich Pfeffinger, Vitriarius illustratus, Band 4, 1731:
Hempo, ein Stifter der Tylsenschen Linie, war Ritter … Er zeugte sechs Söhne 1) Boldewin, 2) Paridam, 3) Hempo, 4) Bodo, 5) Hans, 6. Hempo j. … Boldewin ward in dem Jahr 1311 (sic), mit dem Bruder Paridam, von denen von Bartensleben für dem Anebeck, alwo die zwei steinerne Creutze stehen, erschlagen. Ferdinand v. dem Knesebeck recherchierte für sein Buch Familie von dem Knesebeck, 1811, daß die Tat im Jahr 1341 geschah.
Im Giffhorner Kreiskalender von 1955/1956 liest sich die Mordgeschichte so:
Die Sage erzählt: Auf einem Turnier wurden zwei Ritter von dem Knesebeck (Boldewin und Paridam) durch einen Ritter von Bartensleben aus dem Sattel geworfen. Als nun, während der von Bartensleben in die Stadt geritten war, die Preise an die Sieger ausgegeben wurden, trat mit geschlossenem Visier einer der beiden Brüder von dem Knesebeck vor, und nahm aus den Händen der Herzogin den Siegespreis entgegen. Die beiden von dem Knesebeck verließen dann rasch die Stadt und suchten das Weite. Der von Bartensleben aber, als er auf dem Turnierplatz, bei seiner Rückkehr von dem frechen Betrug erfuhr, jagte ihnen so gleich nach. Bei Ahnebeck holte er die Flüchtigen ein und schlug ergrimmt sie kurzerhand nieder. … Einige wollen wissen, dass die beiden Knesebecks die Sieger über zwei Ritter von Bartensleben gewesen sind und mit Schmähreden um sich geworfen haben, was dann den Plan reifen ließ, die beiden frechen Spötter zu überfallen.
Erst 1344 kommt zwischen den beiden alten Geschlechtern (von dem Knesebeck und von Bartensleben) ein Vergleich zustande (geschlossen vor dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg): Es wird eine Sühnekapelle errichtet. Die ist so groß dass zwei Pfaffen darin bequem Messe lesen und singen konnten. Die Bartensleben statten sie mit 16 Frusta (Frustum = märkische Maßeinheit) jährlicher Einkünfte aus.
Diese Kapelle ist längst zerfallen. Aber noch zeigt der Bauer Hermann Müller auf seinem Ahnbecker Hof eine leider zerbrochene Sandsteinplatte, die seit eh und je in seinem Garten gestanden und die Erinnerung an den Mord festgehalten hat.